Gymnasium gerettet! Jetzt geht es um die Realschule
Die grün-rote Landesregierung hat ihre hochtrabenden Pläne einer Gemeinschaftsschule als „Schule für alle" aufgegeben. Damit gibt sie ihr ideologisches Megaprojekt im Bildungsbereich auf und der deutlichen Ablehnung von Lehrern, Schülern, Eltern und nicht zuletzt der CDU nach.
Auch die CDU Fellbach hat im vergangenen Jahr mehrfach vor den negativen Auswirkungen einer alle derzeit etablierten Schularten „kassierenden" Gemeinschaftsschule gewarnt und für ein 2-Säulen-Modell nach sächsischem Vorbild geworben.
Um dem von ihr selbst verursachten Bildungschaos zu begegnen, hat Grün-Rot jetzt die Reißleine gezogen - sicher auch aus Angst vor landesweiten Protesten, die es nach unserer Einschätzung aufgrund unserer Nähe zu Eltern, Schülern und Lehrern vermutlich auch in Fellbach gegeben hätte.
Das gut funktionierende Gymnasium ist gerettet. Doch was wird aus unseren nicht weniger gut aufgestellten Realschulen?
Bei einer Zusammenführung von Realschulen mit Werkrealschulen muss von der Realschule her gedacht werden. Diese Forderung werden wir, die CDU Fellbach, mit Vehemenz in den von der Stadt mit dem staatlichen Schulamt, dem Fellbacher Gemeinderat und allen Akteuren im lokalen Bildungsbetrieb ins Leben gerufenen Arbeitskreis Schulentwicklungsplanung einbringen.
Die Entscheidung der grün-roten Landesregierung, sich von der allumfassenden Gemeinschaftsschule zu verabschieden, ist nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Klare Vorgaben und gesetzliche Rahmenbedingungen zur Ausgestaltung des 2-Säulen-Modells und der „neuen" Gemeinschaftsschule als Zusammenschluss von Realschulen mit Werkreal- oder Hauptschulen, zu Lehrplänen, Lehrerausbildung oder Schulbaurichtlinien für Kommunen als Schulträger müssen zwingend folgen. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen sind dringend notwendig, auch als Basis für die Planungen eines zukunftsweisenden Bildungscampus im Fellbacher Maicklerschulzentrum.
Wenn die Fellbacher SPD behauptet, man könne im Maicklerschulzentrum aufs Geradewohl schon einmal mit dem Umbauen anfangen ohne die Vorgaben des Landes abzuwarten, dann zeugt das weder von hoher Sachkenntnis, noch von einem ausgeprägten Vertrauen in Ihre Parteigenossin und Kultusministerin.
Harald Rienth
CDU Stadtverbandsvorsitzender