CDU Fellbach

Den gefährlichsten Job haben die Streifenbeamten

 

Der CDU-Stadtverband informiert sich auf dem Fellbacher Polizeirevier über den Alltag der Sicherheitskräfte

Klaus Auer stellt den Besuchern die Arbeit des Polizeireviers vor.Klaus Auer stellt den Besuchern die Arbeit des Polizeireviers vor.
 

Sicherheit ist zentrales Interesse eines jeden Bürgers – und eine Grundvoraussetzung für sozialen Frieden und die freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung. „Die Fellbacher CDU unterstützt alle Bemühungen, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Dazu gehört die Stärkung und Anerkennung der Polizeiarbeit, aber auch das Wissen um die verantwortungsvolle und oft schwierige und gefährliche Arbeit der Beamten vor Ort“, sagt der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Hans-Ulrich Spieth. Rund 40 Personen waren der Einladung des Stadtverbands zu einer Besichtigung des Fellbacher Polizeireviers, inklusive der Wache und Zellen, nachgekommen, bei der Revierleiter Klaus Auer von der vielfältigen und herausfordernden Polizeiarbeit berichtete. Für rund 61.000 Einwohner in Fellbach und Kernen zuständig, ist das Polizeirevier Fellbach das flächenmäßig kleinste Revier innerhalb des Polizeipräsidiums Aalen, aber auch eines der mit am stärksten belasteten Reviere. „Unsere Aufgabenbreite erstreckt sich von der Präsenz im Kontaktbereich über die Kriminalitätsbekämpfung und Verkehrssicherheitsarbeit bis hin zu besonderen Einsätzen und der Prävention. Wir sind ganz generell aber auch Ansprechpartner für Menschen in Notsituationen und versuchen schlicht im Rahmen unserer Möglichkeiten nach bestem Wissen und Gewissen zu helfen“, erläuterte Klaus Auer. Etwa 40% der Gesamtarbeit der Polizistinnen und Polizisten in Fellbach berühre die Unfallaufnahme und Kriminalitätssachbearbeitung, rund 60% werden für Hilfen aller Art aufgewendet. Als einen Brennpunkt im Stadtgebiet definierte der Polizeioberrat den Bahnhof, an dem häufig Delikte stattfänden, die den normalen Fahrgästen meist nur selten auffielen. Während die Zahl der Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren wieder rückläufig sei (auch aufgrund der eindeutigen Schwerpunktsetzung innerhalb der Polizei des Landes), sei hingegen eine Steigerung der Verkehrsunfallfluchten festzustellen. In puncto Unfallrisiko blieb Auer bei seiner Formulierung Fellbach sei wegen seiner vielen Aus-, und Einfallstraßen und des häufigen Durchgangsverkehrs der „Schrottplatz des Rems-Murr-Kreises“. Durch die Zuständigkeit der Unfallaufnahme seien seine Beamten häufig auf Fellbachs Straßen anzutreffen. Fallen mehrere Tat-, oder Unfallhergänge zeitlich zusammen, wird die Mangelbesatzung des Reviers zum offenkundigen Problem, da das Revier meist nur über zwei Streifenbesatzungen verfügt. Gerade die Streifenpolizisten hätten jedoch den gefährlichsten Job innerhalb der Polizei, da sie unmittelbar und ohne weitreichende Vorinformationen zu einem Tatort gerufen werden. Praktisch vor Augen geführt sieht Auer das Problem jahrelanger zu geringer personeller Ausstattung der Polizei vonseiten des Landes. „Die jüngste Einstellungsoffensive wird frühestens 2021 zum Tragen kommen und bis dahin werden noch mehr Beamte in den Ruhestand gehen als neue hinzukommen“, so Auer. Auch fürchtet er einen gewissen Qualitätsverlust bei den Auszubildenden, denn letztlich ringen viele Arbeitgeber insbesondere in den Ballungsräumen um die zahlenmäßig zurückgehenden Auszubildenden bei gleichzeitiger Erhöhung der Einstellungszahlen. Das Polizeirevier kämpft auch mit einer sehr hohen Fluktuation der Polizeibeamtinnen und –beamten. Da eine hohe Anzahl der dort tätigen Beamtinnen und Beamten dorthin zwangsversetzt werden, streben sie eine rasche Versetzung in Richtung ihrer Heimatdienststelle an. Dies führt natürlich auch dazu, dass immer wieder sehr rasch Erfahrungswissen verloren geht.  Auf unsere Nachfrage zum Thema Freiwilliger Polizeidienst bemerkte Auer, dass er mit den Beamtinnen und Beamten des Freiwilligen Polizeidienstes gute Erfahrungen gemacht habe. Aus seiner Sicht müssten sie nur richtig eingesetzt werden: „Ein Einsatz im Streifendienst scheidet für mich aus, aber im Rahmen der Prävention und der sichtbaren Präsenz gibt es hervorragende Möglichkeiten, wo die Angehörigen des Freiwilligen Polizeidienstes hervorragende Arbeit machen und auch maßgeblich zur Entlastung im täglichen Dienst beitragen können“, sagte Auer.

Fabian Zahlecker