Laute Stimmen und leise Momente
Es ist die Mischung aus jubelnder, kräftiger Freude über die bevorstehende Ankunft des Messias und leisen, besinnlichen Tönen, die genauso zum Fest der Familie und der Dankbarkeit am Ende eines jeden Jahres gehören, die den alljährlichen weihnachtlichen Spaziergang des CDU-Stadtverbands durch die Gassen von Alt-Fellbach so besonders machen. So ist es nicht schlimm, wenn der Schnee, wie gewöhnlich um diese Zeit in unseren Breiten, nicht vom Himmel herabfällt und die Temperaturen eher Lust auf die Ankunft des Frühlings machen. Für die etwa 80 Besucher der Traditionsveranstaltung war es wieder ein unvergesslicher Abend. Der Duft aus den Buden des Fellbacher Weihnachtsmarkts, das Gewusel der Leute und die leuchtenden Kinderaugen, die die Spaziergänger beim Treffpunkt am Turm der Lutherkirche im Zentrum der Kappelbergstadt vorfanden, verdeutlichten allen, dass die Zeit des Wartens bald vorbei sein würde.
Die erste Station gestaltete die Fellbacher FrauenUnion. In der katholischen St. Johannes-Kirche grüßten bereits brennende Kerzen und vertraute Melodien, die ein Duo aus Gesang und Gitarre zum Besten gab. Die Gemeinschaft der Besucher im Gotteshaus wurde, nach einigen geistlichen Worten von Pfarrer Jens-Uwe Schwab, durch das Zusammenstellen der Teelichter sichtbar, die jeder beim Betreten der Kirche erhalten hatte. Um die von Sandra Nitschke gestaltete CDU-Kerze sammelten sich die unzähligen kleinen Lichter auf einem goldenen Stern vor dem Altar. Dazu erzählte das Team der FrauenUnion vom kleinen Licht, das ohne andere Lichter so einsam ist und nur gemeinsam mit anderen richtig schön zu strahlen vermag.
An der Schwabenlandhalle und der Musikschule vorbei, machten sich die Wanderer auf den Weg ans Stadtmuseum. Am dortigen festlich geschmückten Tannenbaum wartete bereits die Stadtkapelle mit festlichen Weisen. Im Hof von Familie Hummel wurde der erste Punsch serviert, dazu selbstgebackene Leckereien. Traditionell wird bei dieser Station eine moderne Weihnachtsgeschichte vorgelesen, meist vom Oberbürgermeister. Doch 2013 wurde er von seiner Gattin Andrea Palm vertreten, die sich nicht minder talentiert für das Erzählen zeigte. Sie wählte „Vom Christmädchen und anderen Schwierigkeiten“ von Renate Welsh. Darin wird ein Mädchen durch die Kindheit bis ins Jugendalter begleitet. Am Christfest stellt es sich immer wieder interessante Fragen, rund um den Glauben und das Leben.
Helmut Maile von der SeniorenUnion und seine Frau Traudl präsentierten im Hof der Familie Hess eine Bildmeditation. Der Diavortrag handelte, getreu dem Motto des Spaziergangs, vom Licht. Wunderschöne Fotografien, mal zeigten sie eine Berghütte in der Dämmerung, mal die Schönheit von Eiskristallen, ließen die Spaziergänger träumen. Ein offenes Feuer brannte in der Mitte des Hofs. Wer noch nicht genug Glühwein und Punsch zu sich genommen hatte, bekam eine zweite Gelegenheit.
Der Abschluss in der Neuen Kelter wurde wieder musikalisch. Die Sängerinnen und Sänger vom Singchor brachten Weihnachtsklassiker dar. Das Publikum sang eifrig mit. Die Freude, die das Weihnachtsfest ausstrahlt, war allgegenwärtig zu spüren. Es wurde gebackene Schinkenwurst mit Kartoffelsalat und Bauernbrot serviert. Der Abend ging langsam zu Ende und das Licht begleitete die Spaziergänger bis zum gemütlichen Abschluss im Warmen. Der goldene Stern mit der CDU-Kerze in der Mitte grüßte zum Abschied und versprach gesegnete Weihnachten.