Freundschaft ist wie Reichtum: Leichter zu beschaffen, als zu bewahren.

Fellbachs Städtepartnerschaften sind wichtige Bindeglieder zu anderen Städten. Sie geben immer wieder Anreiz und Anlass, einander besser zu verstehen. Im Herbst besuchte eine Delegation das Fellbachhaus und das traditionelle Herbstfest „Festari” in Suharekë im Kosovo. Eine gelungene Reise mit vielen neuen Eindrücken. Gelungen auch deshalb, weil Mitglieder des Albanischen Kulturvereins sowie des Kunstvereins Fellbach die Gruppe begleiteten und durch einen internationalen Workshop mit Kunstausstellung die Begegnung bereicherten.

Viele Vereine sind schon jahrzehntelang in die Partnerschaften involviert, besonders auch der Städtepartnerschaftsverein. Ohne sie wäre der Anspruch, dauerhaft Verbindung zu halten, wohl nicht umsetzbar. Die Idee des vereinten Europa ist gefährdeter denn je. Der europäische Traum wird übelagert durch viele Einzelinteressen und durch eine immer mehr um sich greifende grundlegende Europamüdigkeit. Dringend muss hier etwas getan werden. Die über Jahre gewachsenen Freundschaften brauchen neue Aufgaben. Städte und Gemeinden dürfen von der politischen Administration nicht mehr in erster Linie als nachrangige Ausführungsorgane betrachtet werden. Sie sollten als Ebene gesehen werden, die gleichberechtigt die politischen Programme mit entwickelt.

Durch Verwaltungsaustausch, aber auch durch Konferenzen zu gemeinsamen Problemen wie Demographie, Städtebau, Nachhaltigkeit, Umweltfragen etc. könnte es zur Bildung von kleineren Netzwerken kommen. Dadurch würden Partnerschaften zwischen Städten eine neue, wichtige Bedeutung erhalten.

Hans-Ulrich Spieth