Der stete Wunsch nach sofortiger Information hat das Leseverhalten der Menschen grundlegend verändert. In Zeiten rascher digitaler Information sehen sich traditionelle Tageszeitungen mit einer wachsenden Herausforderung konfrontiert: Stark zurückgehende Auflagen und damit verbunden das Aussterben in vielen Städten und Gemeinden. Vielfach hat das Fernsehen die Rolle der Hauptinformationsquelle übernommen. Die Digitalisierung hat die Art und Weise verändert, wie wir Nachrichten konsumieren und wie Nachrichten verbreitet werden. Das Aufkommen
von Fake-News, insbesondere in den sozialen Medien, stellt eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Meinungsbildung dar. Ohne eine verlässliche Quellenprüfung und eine fundierte Redaktionsarbeit ist der Wahrheitsgehalt der Presseartikel in großer Gefahr.

Glücklicherweise sind die Verhältnisse in Fellbach mit dem täglich
erscheinenden Lokalteil in der örtlichen Presse noch in Ordnung. Die Zukunft der Tageszeitung hängt stark von ihrer Fähigkeit ab, sich den veränderten
Lesegewohnheiten anzupassen. In einer Welt, die von schnellen Informationszyklen geprägt ist, müssen traditionelle Zeitungen kreativ und flexibel sein. Die Verbindung von journalistischer Sorgfalt mit modernen Medienformaten ist ein gangbarer Weg zu größerer Attraktivität des Druckmediums und ein Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft des Nachrichtenjournalismus. So könnten Tageszeitungen durch Verlässlichkeit, Sorgfalt und Ehrlichkeit beim Nutzer punkten. Oder anders gesagt: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.“

Hans-Ulrich Spieth