CDU Fellbach

Erster Wirtschaftsdialog im Remstal

Nachhaltiges Wachstum

Mit welchen Rahmenbedingungen kann die Politik für Unternehmen und Kommunen ein nachhaltiges Wachstum schaffen? Welche Impulse müssen vor Ort gesetzt werden? Um Antworten auf diese Fragen  zu finden, lud der CDU-Gemeinderat Kernen im Remstal und der CDU-Stadtverband Fellbach am 19.07.2013 zum ersten Wirtschaftsdialog in der Region ein. In seinem Vortrag ging der Waiblinger Bundestagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU, Dr. Joachim Pfeiffer, auf die Erfolgsfaktoren für ein nachhaltiges Wachstum im unteren Remstal ein. Im Anschluss daran lud die Gastgeberin, die Familienweinkellerei Wilhelm Kern GmbH, zu einer Betriebsbesichtigung ihrer Weinkultur ein.
Joachim Pfeiffer mit einem ImpulsreferatJoachim Pfeiffer mit einem Impulsreferat
50 Teilnehmer beim ersten Wirtschaftsdialog der CDU Kernen und Fellbach - Von Volker Simon

 

KERNEN. Wenn Wirtschaft, wie Prof. Dr. Wolfgang Kohl Ex-Kanzler Ludwig Erhard zitierte, 50 Prozent Psychologie und Atmosphäre ist, dann hatte der CDU-Gemeindeverband Kernen und der CDU-Stadtverband Kernen beim ersten Wirtschaftsdialog das richtige Format gefunden. Mehr als 50 Freiberufler, Unternehmer, Gemeinde- und Stadträte und am Thema „Erfolgsfaktoren für ein nachhaltiges Wachstum im unteren Remstal“ Interessierte tauschten sich mit Dr. Joachim Pfeiffer MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in der Weinkellerei Wilhelm Kern in entspannter Atmosphäre bei einem Glas Wein aus.

 

Wenn auch die Eurokrise noch immer die Schlagzeilen beherrschten, forderte Prof. Dr. Kohl, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Kernen, die Politik auf, „den Blick auf die Region zu richten, dort wo die Menschen arbeiten und leben.“ Alexander Scheel, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Fellbach, konstatierte: „Wenn das politische Umfeld stimmt, kann Wirtschaft gedeihen.“ Er forderte, dass die Lokalpolitiker über die Ortsgrenzen hinaus schauen und es wagen, gemeinsam einen fruchtbaren Boden für die heimische Wirtschaft zu schaffen.

 

Besonders gut gediehen ist in den vergangenen Jahren die Weinkellerei Kern, die für weiteres Wachstum im vergangenen Jahr den Betrieb von Fellbach nach Kernen verlegte. Für Dr. Joachim Pfeiffer ist das Familienunternehmen beispielhaft für die Schaffenskraft in der Region. Allein im unteren Remstal seinen in den vergangenen Jahren über 20 KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) mit dem Förderprogramm ZIM unterstützt worden. Bundesweit seinen 9.000 Unternehmen gefördert worden. Seit 2005 seien die Bundesmittel für die Innovationsförderung von KMUs auf 1,5 Milliarden Euro verdoppelt worden. „Bei uns zählt die Mitte und nicht die Mitte zahlt“, wandte sich Dr. Pfeiffer gegen Pläne der Grünen und der SPD, die Steuern für Unternehmen zu erhöhen: „Das hat mit sozialer Marktwirtschaft nichts mehr zu tun.“

 

Er wandte sich zudem entschieden gegen eine weitere Belastung der Unternehmen durch die EEG-Umlage: „Wir müssen eine Lösung finden, damit die Wirtschaft keinen weiteren Schaden nimmt und energieintensive Branchen Deutschland den Rücken kehren.“ Zur Bewältigung der Energiewende erweise sich der Förderalismus mit den zahlreichen Alleingängen der Länder als nicht mehr zeitgemäß. Es gelte ein intelligentes Miteinander von dezentralen Strukturen und Großkraftwerken zu schaffen, damit Deutschland bei der Energiepolitik nicht in eine Sackgasse gerate.

 

Aber nicht nur eine investitionsfreundliche Steuer- und Förderpolitik, sondern zahlreiche andere Faktoren hätten dazu geführt, dass sich Deutschland vom „kranken Mann Europas“ zu einem kerngesunden Land inmitten der Eurokrise entwickelt habe. Trotz der hohen Steuereinnahmen und den gegenwärtigen Überschüssen in den Sozialversicherungen dürfen die Maßnahmen der Agenda 2010 nicht zurückgenommen werden. „In Deutschland sind 42 Millionen Menschen in Beschäftigung, so viel wie noch nie“, nannte Pfeiffer den wesentlichen Erfolgsfaktor.

 

Der Rechtsanspruch in der Kinderbetreuung und der Ausbau des Angebots von Ganztagesschulen habe die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit erleichtert. Dies drücke sich in der gestiegenen Beschäftigungsquote von Müttern aus. Aber es seinen auch immer mehr Menschen 55 Jahren in Arbeit, eine Jugendarbeitslosigkeit von nur 2,5 Prozent spreche für die Zukunftsperspektiven, aber auch für die Notwendigkeit der Zuwanderung von qualifizierten Beschäftigten, der weiteren Förderung der Familien mit Kindern und einer Schulpolitik, das die individuellen Lernfähigkeiten respektiere und fördere.

 

Es gelte aber in der Region vor allem die Stärken zu stärken, Wirtschaft und Wissenschaft noch stärker zu vernetzen, um die starken Branchen Mobilität und Maschinenbau mit Ressourcen-, Material- und Energieeffizienz fit für die Zukunft zu machen. „Wir müssen aber unseren Standort auch besser vermarkten. Wein und Kultur sind wichtige Standortfaktoren: „Warum sollen die Chinesen in die Wachau kommen und nicht zu uns?“, fragte Dr. Pfeiffer. Die Gastgeber, die Familie Kern, wird es gerne vernommen haben.