CDU Fellbach

Bericht zum Ausflug auf die Schwäbische Alb zum Windpark der SWF

Von Heinz Handtrack

Informationsfahrt zum Windpark der Stadtwerke Fellbach

 

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu den Themen Elektromobilität und Energiewende haben die CDU Stadtverbände Fellbach und Korb gemeinsam zu einer öffentlichen Informationsfahrt zum Windpark „Am Hochsträß“der Stadtwerke Fellbach (SWF) eingeladen. Unter optimalen Wetterbedingungen und fröhlicher Stimmung ging die Busfahrt über Göppingen auf die Schwäbische Alb zu den „Windmühlen“ etwa 7 km nordöstlich von Geislingen. Erste wichtige Informationen zum technischen, politischen und wirtschaftlichen Hintergrund des Windparks erfuhren die Teilnehmer vom Technischen Betriebsleiter der SWF, Herrn Gerhard Ammon, bereits auf der Hinfahrt. Seit dem Jahr 2000 sind die vier Windräder in dem Windpark nunmehr in Betrieb. Mit einer Nabenhöhe von 76 m und einem Rotordurchmesser von 47 m ist die Anlage im Vergleich zu heutigen Windrädern mit einem Rotordurchmesser von bis zu 120 m zwar deutlich kleiner, trotzdem technisch nicht überholt. Der Blick in das Innere eines der Stahltürme vermittelt einen Eindruck von der komplexen Steuerungselektronik, die für den effizienten Betrieb des Windrades notwendig ist. Bereits bei einer Windgeschwindigkeit von 4m/s beginnt die Stromgewinnung. Allerdings schalten sich die Windräder bei Starkwind automatisch ab, damit die komplizierte Generator- und Rotortechnik keinen Schaden nimmt. Trotz der Höhenlage des Windparks auf der Schwäbischen Alb hat die Anlage insgesamt die ursprünglichen Prognosen von 4 Mio. kWh jährlicher Stromerzeugungsmenge mit einem erreichten jährlichen Durchschnitt von 3,4 Mio. kWh Strom unterschritten. In der Hauptsache ist dafür das unterdurchschnittliche Windaufkommen der letzten Jahre verantwortlich. Mit der erzeugten Strommenge wurden etwa 1.800 Tonnen CO2 jährlich vermieden. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt ca. 3 Mio. Euro nimmt sich die gesamte Anlage relativ bescheiden aus im Vergleich zu den Investitionen für ein modernes Windrad, die sich je nach Größe auf ca. 8 Mio. Euro belaufen können. Ein wirtschaftlicher Betrieb von Windrädern ist nur bei entsprechenden Windstärken und ausreichenden Laufzeiten gegeben. Für die Investoren ergibt sich aus dem Energie-Einspeisungsgesetz (EEG) über einen Zeitraum von 20 Jahren eine weitgehende Garantie bezüglich der Vergütungen für die eingespeisten Strommengen. Im Zuge der Planung neuer Standorte wird ein landesweiter „Windkatalog“ herangezogen, der bezogen auf kleinste Flächen mehrjährige Aufzeichnungen über Windstärken und Dauer der Windströmungen enthält. Ohne weitere lokale Messungen über einen mehrmonatigen Zeitraum hinweg sollte trotzdem keine Standortentscheidung getroffen werden. Erfahrungen haben gezeigt, dass der Süden der Bundesrepublik Deutschland keine ausgesprochene „Windregion“ ist, was angesichts der Erhebungen, auf denen sich viele Windräder befinden, eher verwundert. Im windreichen Norden sind bereits sehr viele Windparks errichtet worden, die mehr und mehr in der Bevölkerung auf Widerstand stoßen, obwohl die Energiewende auf einem breiten Konsens basiert. Eine Lösung sind Offshore-Windparks auf offener See. Sie erfordern hohe Zusatzinvestitionen aufgrund der aufwändigen Gründungsarbeiten im Meeresboden und der Kabeltrassen, die verlegt werden müssen, um die Windparks auf hoher See mit den Kabelnetzen auf dem Festland zu verbinden. Neben diesen Verbindungen müssen noch etwa 4.000 km Kabeltrasse zusätzlich gebaut werden, um die Energie aus dem windreichen Norden in die Verbraucherregionen im Süden des Landes zu transportieren. Die aktuellen politischen Diskussionen werden dazu im Rahmen der Energiewende auf allen Ebenen und überparteilich geführt.

 

Nach einem reichhaltigen Mittagessen in einem Landgasthof konnte die Gruppe noch das landschaftlich und geologisch überaus reizvolle Wental mit dem „Steinernen Meer“ erkunden.